Anhydritestrich

Anhydritestrich empfiehlt sich besonders für Trockenbereiche

Anhydritestrich – Calciumsulfatestrich

 

Was ist Anhydrit?

 

Anhydritestrich-Calciumsulfatestrich

Anhydritestrich - Calciumsulfatestrich

Bei Anhydritestrichen oder Calciumsulfatestrich handelt es sich um Estriche, deren Bindemittel auf Calciumsulfatbasis bestehen. Vorwiegend wird hierbei synthetischer Anhydrit eingesetzt, seltener kommt mineralischer Naturanhydrit zur Anwendung. Synthetischer Anhydrit ist ein industriell hergestelltes Material, das bei der Herstellung von Flusssäure als Nebenprodukt anfällt und nach der chemischen Reinigung als Baustoff für Estrich und Putz verwendet werden kann. Natürlicher Anhydrit ist ein Sedimentgestein, das unter grosser Druckeinwirkung aus Gipsablagerungen entstanden ist. Chemisch betrachtet handelt es sich bei Anhydrit um Gips, die physikalischen Eigenschaften der Baustoffe weichen jedoch voneinander ab. Da Anhydrit eine höhere Festigkeit und eine ausgezeichnete Volumenstabilität aufweist, ist er für die Herstellung großflächiger Estriche geeignet. Die Trockenzeit bei Anhydritestrich sollte unbedingt eingehalten werden. Als Zuschlagstoffe werden bei Anhydritestrich Kalkstein, Quarzsand oder Kies verwendet.

Anhydrit Estrich ist empfindlich gegen Feuchtigkeit

 

Aufgrund seiner leichten Verarbeitbarkeit ist Anhydritestrich ein oft verwendeter Untergrund für Bodenbeläge. Von Zementestrich unterscheidet er sich darin, dass er nicht hydraulisch, sondern kristallin abbindet. Das bedeutet, dass er unter Wasser nicht abbindet. Anhydritestrich weist eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit auf. Daher ist er zwar im trockenen Innenbereich und insbesondere für Bereiche Fußbodenheizungen gut geeignet, eine Verlegung in feuchtigkeitsbelasteten Räumen wie in Badezimmern oder Waschküchen sowie im Außenbereich dagegen ist nicht zu empfehlen.

So wird der Anhydrit und Calciumsulfatestrich eingearbeitet:*Video anklicken

Fliesen auf Anhydritestrich

Auch in trockenen Räumen ist Anhydritestrich als Untergrund für Fliesenbeläge nur nach einer sorgfältigen Vorbereitung geeignet. Dazu gehört das Entfernen von Sinterschichten und Kreideschichten durch Anschleifen, das sorgfältige Absaugen der Flächen, das Aufbringen einer speziellen Grundierung und das Schließen eventuell vorhandener Risse mit Gießharz.

 

Anhydritestrich Trockenzeit – Feuchtigkeit messen

 

Fliesen dürfen zudem erst auf dem Estrich verlegt werden, wenn die Restfeuchte nicht mehr als 0,5 Prozent (bei Zementestrich 2 Prozent) beträgt. Wo mit einer Belastung mit Feuchtigkeit durch Dampfdiffusion gerechnet werden muss,  ist Anhyditestrich durch das Einbringen einer Dampfsperre zu schützen.

CM Feuchtigkeitsmessgerät für Estriche

Ist die Anhydritestrich Trockenzeit erreicht? Mit dem CM Feuchtigkeitsmessgerät für Estriche kann die Restfeuchte gemessen werden.

 

Um die Restfeuchte zu messen, wird ein CM Feuchtigkeitsmessgerät benötigt. Eine CM Messung ist vor der Verlegung der Bodenbeläge durchzuführen, denn die Trockenzeit sollte unbedingt eingehalten werden.

 

Fließestriche auf Calciumsulfatbasis zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich in gewissem Umfang selbst nivellieren. Aufgrund der problemlosen Einbringtechnik hat sich der Marktanteil dieser Estrichart in den letzten Jahren erhöht, doch ist bei der Herstellung schwimmender Estriche auf der anderen Seite ein erhöhter Aufwand bei der Verlegung der Dämmung zu berücksichtigen. Diese muss durch geeignete Maßnahmen, beispielsweise ausreichend und sorgfältig verklebte Folien, vor eindringendem flüssigen Estrichmörtel geschützt werden.

 

  • Vorteile gegenüber einem Zementestrich

Calciumsulfat-Fließestrich weist verglichen mit Zementestrich eine höhere Biegezugfestigkeit auf, die Druckfestigkeit ist dagegen etwas geringer. Bei schwimmenden Estrichen bedeutet das bei gleicher Belastbarkeit eine geringfügige Reduzierung der Estrichdicke. Um eine erhebliche Verzögerung der Austrocknungsdauer zu verhindern, sollte Anhydritfließestrich mit einer maximalen Stärke von 50 Millimetern eingebracht werden. Für Bereiche, in denen höhere Belastungen eine größere Estrichdicke erfordert, ist die Anwendung dieser Estrichart also nicht empfehlenswert.

 

  • Mit oder ohne Fugen

 

Immer wieder hört man, dass bei der Ausführung von Anhydritestrich keine Fugen erforderlich seien. In Verbindung mit Fußbodenheizungen ist jedoch mit einer Ausdehnung des Materials bei Aufheizung zu rechnen. Darum empfiehlt es sich, Bewegungsfugen gemäß der Fußbodenheizungsnorm DIN EN 1264 vorzusehen.

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Thomas Fieber

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